Trenul amintirilor - Поезд воспоминания - Pociąg pamięci - Train of commemoration - Zug der Erinnerung - Az emlékezés vonata - Vurdon so na bistrel nahles - o treno tis mnimis - To treno tis mnimis - Pociag pamieci - Train de la mémoire - Zuch vun der Erënnerung - Vlak uspome

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Auszug aus dem Protokoll der Wannseekonferenz

Zug der Erinnerung Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen

ERFURT/WEIMAR/LEIPZIG - Um im "Zug der Erinnerung" der Erfurter Deportationsopfer zu gedenken, fanden im August Ortsbesichtigungen am Hauptbahnhof statt. Am Zugang zu den Gleisen 6-8 weist eine kleine Eisentafel auf die "Kinder Frauen und Männer aus Erfurt" hin, "die wegen ihres jüdischen Glaubens von hier aus ihren letzten Gang in die Vernichtungslager der Nationalsozialisten antreten mussten". Nach unvollständigen Angaben befanden sich in den Erfurter Deportationszügen wenigstens 14 Kinder und Jugendliche, die aus der Thüringer Metropole stammen.

Max Strauss war 4 Jahre alt, als er am 10. Mai 1942 über Weimar und Leipzig nach Belzec verfrachtet wurde. In dem "Reichsbahn"-Transport drängten sich über 1000 Menschen. Max wurde wahrscheinlich bei Ankunft des Zuges am 12. Mai ermordet.

Eva Dublon, 1933 in Erfurt geboren, konnte der unmittelbaren Verfolgung kurzfristig entgehen und fand in Belgien Zuflucht. Dort geriet Eva in die Fänge der deutschen Besatzer, die in Großrazzien auch nach jüdischen Emigranten aus dem "Reich" suchten, um sie in das Konzentrationslager Mechelen (Malines) einzuliefern. Zu den in Mechelen (Malines) gefangenen Kindern und Jugendlichen gehörte Eva Dublon. Sie war 12 Jahre alt, als sie mit 656 Inhaftierten von dort auf einen Transport nach Auschwitz geschickt wurde. Der Transport erreichte Auschwitz am 17. Januar 1944. Wahrscheinlich starb Eva noch am selben Tag.

Heute verkehren auf den überbauten Erfurter Deportationsgleisen der Kopfbahnsteige 6-8 tägliche Regionalzüge. Die Anlagen befinden sich im Besitz der Deutschen Bahn AG. Ob der "Zug der Erinnerung" hier parken darf, um Eva Dublon und Max Strauss zu gedenken, liegt letztendlich in der Hand des Bahn-Managements.